Der Verein
Oskar Ansull
Waisenjunge – Schneider – Erfinder – Soldat - KZ-Häftling - Fremdenlegionär
Als drittes von fünf Kindern in Kreuzberg geboren, wuchs Walter Altmann vaterlos auf.
Die Mutter war mit der Erziehung ihrer Kinder überfordert. Sie gab den etwa 10jährigen Walter ins II. Jüdische Waisenhaus nach Pankow.
Dort beendet er die Schule und erlernt (immer noch im Waisenhaus) das Schneiderhandwerk. Die Schneiderei und das Erfinden technischer Dinge verschaffen ihm früh ein gutes Einkommen.
Er wird Soldat im I. WK und betreibt danach erfolgreich eine Maßschneiderei. Er unterstützt finanziell nicht unerheblich das jüdische Waisenhaus, erfindet nebenher z.B. einschiebbare Tragflächen für Motorflugzeuge, den "leuchtenden" Briefkasten u.v.a.m.
Nach der sogenannten "Kristallnacht" (1938) wird er ins KZ Sachsenhausen verbracht, kommt aber im November 1938 frei und flieht sofort nach Frankreich (Paris).
Er meldet sich zum Einsatz in die Fremdenlegion. Im Juli 1944 spürt ihn die franz. Miliz und die Gestapo in Toulouse auf und er wird ins KZ Buchenwald verschleppt.
Der Häftling (Nr. 69.631) flieht in den letzten Kriegstagen in Celle aus einem Transportzug, der auf dem Güterbahnhof steht und nach Bergen-Belsen gehen sollte und er überlebt.
Er kehrt 1952 endgültig nach Berlin zurück, wird 1954 Mitglied der Jüdischen Gemeinde in (West-)Berlin und arbeitet wieder als Konstrukteur und Erfinder, schreibt seine Erinnerungen auf und stirbt 1979.
Er liegt auf dem jüdischen Friedhof Heerstraße begraben.
(Nach: Walter Altmann, Ohne das Lachen zu Verlernen. Ein Berliner Überlebenstagebuch [1977].)
OSKAR ANSULL, 1950 geboren und aufgewachsen in Celle, lebt als Autor, Lyriker, Herausgeber und „Erfinder von Lesungen" in Berlin (Pankow).
Termin: Dienstag, 13. Mai 2025, 20:00 Uhr
Ort: Theaterzelt im Schlossinnenhof
Eintritt: 10,00 € / ermäßigt 5,00 € (Einnahmen verbleiben im Theater)
Vorverkauf: über Theaterkasse möglich